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Schulze-Delitzsch wird am 29. August 1808 in Delitzsch/Sachsen geboren. Er studiert Jura, ist Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung und des Deutschen Reichstags, liberaler Wirtschaftspolitiker und Anwalt. Er erkennt die Not von kleinen Betrieben, die mit der Industrialisierung nicht Schritt halten können. Um die Situation des Mittelstands zu verbessern, gründet Schulze-Delitzsch 1849 die „Schuhmacher-Assoziation“. Erstmalig schließen sich Einzelne mit einem Ziel zusammen: durch gemeinsamen Einkauf wirtschaftliche Vorteile zu erlangen, ohne dabei ihre Selbständigkeit aufzugeben.
1850 gründet Schulze-Delitzsch den „Eilenburger Vorschussverein“, der auf dem Prinzip der Selbstverwaltung beruht: Die Mitglieder und damit die Eigentümer stellen Geld zur Verfügung, bilden so die Grundlage der Genossenschaft und bestimmen ihre Unternehmenspolitik. Als Politiker stellt Schulze-Delitzsch die Genossenschaften auf eine rechtliche Basis: Auf dem „Gesetz betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften“ vom 1. Mai 1889 fußt das heutige Genossenschaftsgesetz. Schulze-Delitzsch stirbt am 29. April 1883.