Vorstand Dieter Ulrich über Sparen und Anlegen in Krisenzeiten

Coronakrise, Inflation, Ukrainekrieg – die Zeiten sind wahrlich unsicher.

Der aktuelle, krisengeschüttelte Zustand unserer Welt löst bei vielen Menschen Zukunfts-, wenn nicht sogar Existenzängste aus. Das spiegelt sich auch im Spar- und Anlegeverhalten unserer Kund*innen wider.

„Während der starken Einschränkungen in der Corona-Pandemie ist die Sparquote auf 16 Prozent angestiegen“, berichtet Dieter Ulrich, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Laupheim-Illertal. In den fünf Jahren davor lag sie im Durchschnitt bei 10,6 Prozent. Die Liquiditätsreserven aus diesem „Krisensparen“ sind mittlerweile abgebaut: zum einen durch den höheren Konsum nach der Entspannung in der Pandemie, zum anderen durch die hohe Inflation, die viele Menschen zwingt, ihr Erspartes anzugreifen, weil ihre Einnahmen die laufenden Kosten nicht mehr decken.

„Wir nehmen bei unseren Kundinnen und Kunden eine gewisse Unsicherheit wahr“, so Dieter Ulrich. Dennoch schaffen sie es, etwas auf die hohe Kante zu legen: Im ersten Halbjahr 2022 sind die Kundeneinlagen um 3,6 Prozent gestiegen. „Nachdem die EZB den Leitzins erhöht hat, können auch wir wieder Zinsen zahlen und haben entsprechende Finanzprodukte aufgelegt“, sagt Ulrich. Neu sind etwa Festgeldanlagen mit einer Laufzeit zwischen einem und zehn Jahren.

Die hohe Inflationsrate von derzeit acht Prozent ist auch schuld daran, dass die Realzinsen trotzdem negativ bleiben. Kleines Rechenbeispiel: Bei einem Nominalzins von 1,5 Prozent für Festgeld beträgt der reale Zins immer noch -6,5 Prozent. „Die Kaufkraft der Geldanlagen nimmt markant ab“, fasst Ulrich zusammen.

Trotz hoher Lebenshaltungskosten wird also weiter gespart, sei es als Krisenvorsorge – die Dauer des Ukrainekrieges ist nicht abschätzbar -, oder zur Altersvorsorge. Doch was ist jetzt die beste Anlagestrategie? „Eine breite Diversifizierung der Anlagebeträge ist das Gebot der Stunde“, rät der Bankvorstand. Historisch betrachtet haben sich in Krisenzeiten Sachwerte wie Immobilien und Aktien, sei es als Fonds oder direkt, sowie Gold bewährt. Eine gute Strategie ist außerdem, einen höheren Geldbetrag nicht auf einmal zu investieren, sondern in Tranchen. Auch die kontinuierliche Einzahlung mit Hilfe eines Sparplans ist sinnvoll. Hier helfen die Kundenberater*innen der VR-Bank gerne weiter. Und Geduld, denn jede Krise geht einmal vorbei. „Da dürfen wir trotz allem positiv nach vorne blicken“, meint Dieter Ulrich.

Dieter Ulrich, Vorstandsvorsitzender