- Herausforderndes Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen
- Bilanzsumme steigt auf 1,4 Mrd. Euro
- Starkes Wachstum im Kredit- und Wertpapiergeschäft
Laupheim, 15.04.2021 - Die VR-Bank Laupheim-Illertal blickt trotz großer Herausforderungen in der Covid-19-Pandemie auf ein Geschäftsjahr 2020 zurück, in dem die Erwartungen übertroffen wurden. „Das Jahr 2020 hatte es in sich! Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr haben wir unsere Geschäftserwartungen deutlich revidiert“, berichtet der Vorstandsvorsitzende Dieter Ulrich. Die größte Genossenschaftsbank im Landkreis Biberach verzeichnete jedoch ab Sommer letzten Jahres einen enormen Aufschwung mit einem starken Kreditwachstum und einem sehr erfolgreichem Wertpapiergeschäft.
„Das abgelaufene Geschäftsjahr war in jeder Hinsicht unvergleichlich“, so Ulrich. Die Corona-Pandemie hat den gesamten Finanzsektor – allerdings auch viele andere Branchen - und somit auch die VR-Bank hinsichtlich schneller Anpassungsfähigkeit an veränderte Rahmenbedingungen sowie beim Thema Digitalisierung auf den Prüfstand gestellt. „Die Prüfung haben wir im ersten Jahr der Pandemie hervorragend bestanden“, resümiert Ulrich stolz. „Dies ist vor allem dem großen Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken“, lobt der Vorstandsvorsitzende Dieter Ulrich. „Alle haben sich jederzeit und unter erschwerten Bedingungen in den Dienst der Bank und unserer Kunden gestellt. Der geschäftliche Aufschwung seit Sommer 2020 ist nur durch ihren leidenschaftlichen Einsatz erreicht worden“, stellt der Vorstandsvorsitzende fest.
Herausforderndes, aber erfolgreiches Geschäftsjahr
Die VR-Bank Laupheim-Illertal erreichte 2020 mit 10,9 Mio. Euro ein Betriebsergebnis über dem Vorjahr. „Angesichts der außergewöhnlichen Rahmenbedingungen und der zusätzlichen Kostenbelastung durch die erfolgreich vollzogene Fusion mit der Raiffeisenbank Erlenmoos können wir mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein“, so Dieter Ulrich.
Zum Jahresende 2020 erreichte die Bank eine Bilanzsumme von 1,4 Mrd. Euro. Das Kundenkreditvolumen erhöhte sich um 6,8 Prozent auf 819 Mio. Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 2,2 Prozent und lagen zum Bilanzstichtag knapp über der Milliardengrenze. Das gesamte betreute Kundenvolumen, welches auch die Bestände bei unseren Partnern aus dem Finanzverbund berücksichtigt, lag bei knapp 2,9 Mrd. Euro.
Die Zuwächse im Kreditgeschäft resultieren aus einer hohen Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen: „Der Bauboom in unserem Geschäftsgebiet wurde durch die Pandemie bislang kaum gebremst. Wir waren in diesen anspruchsvollen Zeiten ein gefragter Partner bei Immobilienfinanzierungen“, freut sich Dieter Ulrich. Allerdings kann sich auch unser Kreditwachstum im Firmenkundengeschäft von 7,6 Prozent sehen lassen. Trotz der Pandemie durfte die Bank viele Zukunftsinvestitionen in Firmengebäude, Logistik und Produktionsanlagen begleiten. Viel Zeit investierten unsere Firmenkundenberater in Beratungsgespräche zu Corona-Krediten, Zuschüssen und Überbrückungshilfen. Daraus ergaben sich 41 Kreditzusagen mit einem Volumen von 12,8 Mio. Euro. Zudem wurden bei mehr als 300 Darlehen befristete Tilgungsaussetzungen vorgenommen, um den Kunden in der angespannten Situation die notwendige finanzielle Freiheit zu verschaffen. „Bei allen Einschränkungen und in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld waren wir für unsere Kunden da und haben sie nach Kräften unterstützt“, sagt der Vorstandsvorsitzende und ergänzt: „Die Unternehmen in der Region sind im Wettbewerb gut aufgestellt und haben eine gute Substanz. Daher werden sie dieses historische Ereignis vergleichsweise stabil überstehen können.“
Negativzinsumfeld sorgt für deutliche Zuwächse im Wertpapiergeschäft
Durch das anhaltende Negativzinsumfeld verringerte sich der Zinsüberschuss um 3,0 Prozent auf 20,9 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss überschritt wegen deutlichen Zuwächsen im Wertpapiergeschäft eine historische Marke und legte um 9,0 Prozent auf 10,4 Mio. Euro zu. „Unsere Mitglieder und Kunden suchten angesichts der anhaltenden Negativzinsphase nach Anlagealternativen und haben die sich bietenden Marktchancen aktiv genutzt“, erläutert Dieter Ulrich. Dabei ist insbesondere die Nachfrage nach Investmentfonds und Vermögensverwaltung mit aktivem Managementansatz stark gestiegen. Gesucht ist mittlerweile auch die digitale Vermögensverwaltung. Einen hohen Beitrag zum Provisionsergebnis lieferten auch die zahlreichen Immobilienvermittlungen durch unser VR-ImmoCenter. Die Verwaltungsaufwendungen inklusive Personalaufwand und Abschreibungen reduzierten sich leicht um 0,83 Prozent auf 21 Mio. Euro.
Gute Ergebnissituation erlaubt weitere Stärkung der Eigenmittel
Unter Einbeziehung des Jahresergebnisses konnte die VR-Bank ihre Substanz weiter stärken und die bilanziellen Eigenmittel um 13 Mio. Euro auf 128 Mio. Euro steigern. „Damit verfügt die Bank über ein solides Fundament, das auch in einem turbulenten Umfeld weitere Handlungsspielräume für die Zukunft bietet“, blickt Dieter Ulrich zuversichtlich nach vorne.
Aufgrund der erfolgreichen Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 plant die Bank die Dividende gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 zu verdoppeln und somit der Vertreterversammlung eine Dividende von 2,0 Prozent vorzuschlagen. Dies allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Bankenaufsicht eine Dividendenzahlung zulässt und nicht wie im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie ein Ausschüttungsverbot verhängt.
Pandemie verändert Kundenverhalten
„Die Corona-Pandemie hat das Kundenverhalten ab März 2020 innerhalb kürzester Zeit und nachhaltig verändert“, ist Vorstandsmitglied Markus Langner überzeugt. Mitglieder und Kunden würden „Standard-Geschäfte“ wie Überweisungen, Kontoüberträge, die Anlage von Daueraufträgen oder das Überprüfen von Kontoständen seit Beginn der Pandemie zunehmend verstärkt digital erledigen. Dies zeigt sich etwa an der Nutzung der VR-Banking-App, die im Jahr 2020 um mehr als 26 Prozent stieg. Das Online-Banking nutzen fast 60 Prozent der Kunden der VR-Bank. Aber auch die telefonische Beratung über unser KundenDialogCenter nahm im letzten Jahr stark zu. Um die Zunahme der telefonischen Kundenkontakte bewältigen zu können, war eine personelle Aufstockung notwendig. „In der Krise hat sich das besondere Vertrauensverhältnis, das unsere Bank mit unseren Mitgliedern und Kunden verbindet, voll bewährt“, betont Langner. Neben allen digitalen Zugangswegen waren für unsere Kunden persönliche Beratungen unverändert wichtig. „Es entscheidet stets der Kunde, welchen Kanal er letztlich für welchen Vorgang nutzen möchte: die persönliche Beratung in der Geschäftsstelle, den rein digitalen Weg oder eine Kombination aus persönlicher und digitaler Beratung“, erläutert der Vorstand.
Fusion komplett abgeschlossen
Am 16. Juli 2020 fand unter coronabedingten Hygienevorschriften die Fusionsversammlung der Raiffeisenbank Erlenmoos statt. Nahezu alle anwesenden Mitglieder stimmten der Verschmelzung mit der VR-Bank Laupheim-Illertal zu. Auch in der anschließenden Vertreterversammlung im Kulturhaus Schloss Großlaupheim haben die Stimmberechtigen mit einem 100-prozentigem Votum zugestimmt. Nach der formalen Entscheidung fand am 19. September die technische Zusammenführung statt. Im Herbst wurden dann durch den Wahlausschuss der VR-Bank Laupheim-Illertal sechs Mitglieder aus dem Bereich Erlenmoos für das Amt des Vertreters vorgeschlagen. Im Rahmen einer Ergänzungswahl wurden Ende November die vorgeschlagenen Vertreter einstimmig gewählt. „Mit der Wahl der Vertreter fand eine perfekt durchgeführte Fusion ihren Abschluss“, berichtet Dieter Ulrich stolz.
Fest in der Region verankert
„Gerade in diesem schwierigen Pandemie-Jahr ist es uns als genossenschaftliche Bank ein großes Anliegen, unserem gesellschaftlichen Auftrag nachzukommen und das soziale Engagement in der Region zu stärken“, betont Dieter Ulrich. Mit einem Gesamtbetrag von 185.000 Euro hat die Bank im Geschäftsjahr 2020 Vereine und Institutionen unterstützt. So wurde durch das Sonderprojekt „Corona-Soforthilfe“ Spenden in Höhe von insgesamt 28.500 Euro an wirtschaftlich in Not geratene Vereine ausbezahlt. Auch bei die jährlichen VR-FörderAktion konnten sich 122 Vereine und Institutionen aus der Region einen Förderbetrag 60.000 Euro teilen.