Kloster Bonlanden

Hier lässt sich‘s Mensch sein

Pace e bene – Friede und alles Gute!

Der Segensgruß des heiligen Franz von Assisi ist für die Franziskanerinnen vom Kloster Bonlanden auch heute ein Leitspruch. 19 Schwestern leben und arbeiten in dem altehrwürdigen Gebäudeensemble am Rande des Illertals. So vielfältig ihr Angebot und ihre Aufgaben sind, eines haben sie gemeinsam: den Menschen als Mittelpunkt ihres Wirkens. „Aus dem einstigen Internat für Mädchen ist eine Stätte für Weiterbildung im weitesten Sinne geworden“, sagt Schwester Witburga Mendler, die Provinzoberin.

Ein Kloster für die Menschen

„Schon seit der Klostergründung durch Priester Faustin Mennel im Jahr 1854 haben sich die Schwestern auf die Nöte der Zeit eingestellt und es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen das Leben zu vermitteln“, erklärt Schwester Witburga. Heutzutage etwa in den Tagungs- und Gästehäusern, von denen derzeit das Haus Faustin Mennel grundsaniert werden muss. Hier werden die Gäste, darunter Firmen, Chöre oder Schülergruppen, von der Klosterküche und dem Hausteam umsorgt. Früher bestand dieses nur aus Schwestern,jetzt arbeiten sie zusammen mit 60 Angestellten.

Natur erfahren, Schöpfung bewahren

Nicht nur die Tagungsgäste, auch Ausflügler und Familien entspannen sich gerne bei „Schwester Wasser“ und „Mutter Erde“. Diese beiden Elemente aus dem Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi haben im Park eine besondere Gestalt angenommen: Im Löschweiher des Klosters laden interaktive Installationen dazu ein, das Wasser als Grundlage des Lebens zu erfahren. „Schwester Erde“, eine große, von zwei Händen getragene metallene Weltkugel, ist Mitte und Ziel eines Labyrinths, das in einen prächtigen Bauerngarten eingebettet ist. Daran grenzt eine Streuobstwiese mit Grillplatz, der in der warmen Jahreszeit nach Voranmeldung gern genutzt wird. Der „Sonnengesang“ betont die Bewahrung der Schöpfung. Umso mehr freuen sich die Franziskanerinnen von Bonlanden, dass sie demnächst eine E-Bike-Ladestation von der VR-Bank Laupheim-Illertal zur Verfügung gestellt bekommen. „Damit können wir ein Zeichen der Nachhaltigkeit setzen und dem Wunsch vieler E-Bike-Fahrerinnen und E-Bike-Fahrer nach einer Ladestation nachkommen“, so Schwester Witburga Mendler.

Der Krippenweg: Jesu Lebensweg mitgehen

Zu einem Besuchermagnet hat sich der Krippenweg entwickelt. Seit 2006 ist er im Dach des ehemaligen Stalls untergebracht. Die teilweise jahrhundertealten Figuren veranschaulichen die Menschwerdung Jesu seit seiner Ankündigung durch Jesaja bis zu seinem ersten öffentlichen Auftreten. In faszinierender Detailtreue wird etwa die Hochzeit zu Kanaan dargestellt. Freilich entspringt manches Detail auch der Vorstellungskraft des Künstlers - „denn vor hundert Jahren hat noch kaum jemand einen Afrikaner mit eigenen Augen gesehen, oder einen Elefanten“, weiß Schwester Witburga. Bei einer Führung oder mittels
eines Audioguides erfahren die Besucher alles Wissenswerte über den Krippenweg. Anschließend haben nicht nur Kinder ihren Spaß daran, sich als Maria, Josef oder Hirte zu verkleiden und in einem lebensgroßen Krippenstall für ein Foto zu posieren. Für seine Hostienbäckerei ist das Kloster Bonlanden weithin bekannt. Besonderes bei Erstkommuniongruppen ist sie ein beliebtes Ausflugsziel – was ja auf der Hand liegt, haben die Kinder sich doch lange mit der Bedeutung der Hostie als Leib Christi beschäftigt.

Schlemmen im Klostercafé

Wenn nach all den Angeboten für die Seele auch der Leib nach seinem Recht verlangt, ist das Klostercafé der richtige Anlaufpunkt. Die in der Klosterkonditorei hergestellten Kuchen und Torten sind nicht nur eine Augenweide, sondern schmecken auch. Einmal im Monat lädt das Team zum „Besonderen Frühstück“ ein, und auch für Familienfeiern kann das Café gebucht werden. Beliebt ist das Café zudem bei Radfahrerinnen und Radfahrern, liegt es doch auf einem ausgewiesenen Radweg.

Kraftort für Suchende

„Viele Besucher sagen, dieser ruhige Ort gibt uns etwas. Was genau, ist nicht ausdrückbar“, berichtet Schwester Witburga. Vielleicht ist es die Verbindung zwischen Ordensleben und Alltag, zwischen Geschichte und Gegenwart, zwischen Tradition und Moderne, die hier spürbar wird. Mit dem Menschen im Mittelpunkt.